
Hausmittel gegen Schimmel?
Sicher haben Sie sich schon die Frage gestellt, ob man nicht einfach ein altbewährtes Hausmittel gegen Schimmel anwenden kann. Auch das Internet ist voller gutgemeinter Ratschläge und Tipps à la „Was die Großmutter noch wusste“. Sehr häufig kommt der Hinweis auf Essig als Allheilmittel zum Vorschein – und genau da liegt das Problem:
Bitte NIEMALS Essig zur Beseitigung von Schimmel verwenden!
Wird Essig verwendet, kann es bei bestimmten Baustoffen, z. B. Kalkgipsputz, zu einer chemischen Reaktion kommen, die zum einen den pH-Wert des Baustoffes negativ beeinflusst und zum anderen ein zusätzliches Nährsubstrat für die weitere Entwicklung von Schimmel darstellen kann. Aus diesen Gründen ist die Verwendung von Essig absolut kontraproduktiv!
Bei geringfügigem und oberflächlichem Schimmelbefall (das Umweltbundesamt spricht hier von einer Befallsfläche kleiner als 20 cm2) sowie kontaminierten Stäuben bzw. Verschmutzungen kann der Betroffene oftmals selbst tätig werden. Allerdings sollte man darauf achten, dass die weitere Verteilung von Schimmelpilzsporen dabei so gering wie möglich gehalten wird. Dies kann z. B. durch feuchtes Wischen mit einem Mikrofasertuch erfolgen. Möchte man die Flächen absaugen, muss ein Sauger mit zusätzlichem HEPA-Filter genutzt werden. Anschließend sollte der Staubsaugerbeutel im Hausmüll entsorgt werden.
Glatte Oberflächen:
Oftmals reicht es aus Fliesen, Keramik, Glas, Mobiliar/Inventar o. Ä. mit Wasser, versetzt mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel, abzuwaschen. Um eine Verteilung der Schimmelpilzsporen zu vermeiden, sollte dabei das Wischwasser mehrfach gewechselt werden!
Poröse Oberflächen:
Bei oberflächlich befallenen, verputzten oder farbbeschichteten Wänden kann man einen 70- bis 80-prozentigen Alkohol (Apotheke) benutzen und die Fläche mit einem damit getränkten Mikrofasertuch abwischen. Dabei aber bitte nur kleine Mengen Alkohol verwenden, unbedingt für eine gute Durchlüftung sorgen und selbstverständlich wegen der Brand- und Explosionsgefahr auf keinen Fall rauchen! Sollte der Schimmelpilzbewuchs bereits in das Substrat (Untergrund) eingewachsen sein, müssen die betroffenen Flächen entfernt bzw. abrasiv behandelt werden. Eine reine Desinfektion reicht nicht aus, da die Biomasse verbleiben würde.
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